WISSENSCHAFT
Vom Sammeln zum Wissen
Erster Objektträger einer Schnittserie mit Vermerk des Präparationsdatums und der Größe des Embryos, 1949 – Der Objektträger zeigt, dass auch die gesammelten Embryonen haltbar gemacht und beschriftet werden. Dies macht es möglich sie zu einem späteren Zeitpunkt zu beforschen und mit anderen zu vergleichen. Material: Glas/ Leihgabe der Anatomie Göttingen (Foto: Michael Markert).
Schon seit der Antike tragen Menschen Dinge zusammen, die sie interessant finden. Gegenstände werden nicht willkürlich und zufällig gesammelt, sondern wegen eines bestimmten Erkenntnisinteresses: etwas schwer Greifbares im Kleinen abzubilden. Das Ding wird in der Sammlung zu einem Beispiel etwa für seinen Herkunftsort oder für seine Art. In einer Sammlung stehen Objekte nebeneinander, die aus verschiedenen Orten und Zeiten stammen.
WissenschaftlerInnen notieren sich Informationen über die Dinge – woher sie diese haben und was sie über deren Herkunft wissen. Diese Informationen sind sehr wichtig, wenn die Objekte zu einem späteren Zeitpunkt beforscht werden. Um in der Sammlung zu forschen ist viel Vorarbeit notwendig.
Vergängliche Dinge müssen präpariert werden, das heißt, sie werden mit verschiedenen Techniken haltbar gemacht. Um ein Objekt in einer großen Sammlung schnell zu finden, muss es gut beschriftet sein und einen festen Platz haben. Den Platz und weitere Informationen über das Ding werden in einem Katalog notiert. Auf der Suche nach dem Objekt kann dort nachgeschaut werden.
WissenschaftlerInnen ordnen und vergleichen die Dinge, um Unterschiede und Ähnlichkeiten zu erkennen. Ihre Feststellungen werden oft in Zahlen und Zeichnungen notiert. Damit auch andere die Dinge sehen und vergleichen können, werden manche vergrößert als Modell nachgebaut. So entdecken WissenschaftlerInnen neue Zusammenhänge und generieren neues Wissen.